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Von der Bibel zur Krippe

Die Bibel ist wohl das bedeutendste Buch in der Geschichte der Menschheit. Die Bibel bildet die Grundlage für die rasante Ausbreitung des Christentums in der Vergangenheit, und das in einer Zeit, wo nur sehr wenige Menschen lesen und schreiben konnten.
Um diese Mankos auszugleichen, haben sich in den vergangenen zwei Jahrtausenden unzählige Künstler damit beschäftigt, das biblische Geschehen in Bildern und Figuren darzustellen. Als schließlich der hl. Franz von Assisi vor fast 800 Jahren von einer Ägyptenreise zurückkehrte, versuchte er, den Menschen die Weihnachtsgeschichte so verständlich wie möglich darzustellen und verwendete sogar lebende Tiere dazu. Diese Darstellung wird verschiedentlich als Ursprung der Krippendarstellungen betrachtet. Später ließen dann die Jesuiten wertvolle Kirchenkrippen bauen. Als dann unter Maria Theresia und Joseph II. die Krippen aus den Kirchen verbannt wurden, begann der Bau der Hauskrippen, wie sie ein jeder kennt.
Die Tradition wird heute noch in vielen Krippenvereinen gepflegt, es werden jedes Jahr nach dem Motte „in jede Wohnung eine Krippe“ zahlreiche Weihnachtskrippen gebaut, von denen jede für sich ein Kunstwerk darstellt. Der ursprüngliche Sinn, das geschriebene Wort bildlich darzustellen, verleiht dem Krippenbau bis heute seine Faszination.

 


Der Name Krippe

Krippe (althochdeutsch "krippa")
Aus dem Lukasevangelium entnehmen wir, dass Maria ihren Sohn in Windeln wickelte und in eine "he phatne" (Futtermulde) legte welche sich in einem "praesepium" (Stall) befand. "Krippe", dieses Wort stammt aus der Wurzel "ger-" (drehen, flechten) und bedeutete einst ein Flechtwerk, einen geflochtenen Futterkorb zur Fütterung von Haustieren (z.B. Ochs und Esel). Bereits 1545 übersetzte Luther: "...und legt "jn" in eine Krippen..."


Die Weihnachtskrippe

Eine figürliche Darstellung der Heiligen Familie im Stall zu Bethlehem (nach Lukas 2), mit dem Jesuskind in einer Krippe, mit Ochs und Esel (Jesaja 1,3), dazu meist mit der Anbetung der Hirten und der Weisen aus dem Morgenlande (meistens erst am 6.1.), die zur Weihnachtszeit in Kirchen und Häusern aufgestellt wird. Mitte des 16. Jh. an sind Weihnachtskrippen zuerst in italienischen und spanischen, bald danach in süddeutschen Kirchen und an Fürstenhöfen nachzuweisen. Miniaturformen waren die Kastenkrippen. Bei weihnachtlichen Heischezügen (wahrscheinlich Heiligen-Prozessionen) wurden Tragkrippen, auch Herodeskasten genannt, mitgeführt. Bedeutende Sammlungen von Weihnachtskrippen finden sich in den Museen von München, Brixen, Tirol und Neapel. Die Krippenkunst ist ein Kennzeichen vor allem des katholischen Weihnachtsfestest.


Krippenspiele

Die in vielfachen Varianten bekannte figürliche Darstellung des Weihanchtsgeschehens mit dem in der Krippe liegenden Jesuskind leitet sich ursprünglich vom geistlichen Schauspiel des Mittelalters her. Schon in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt gab es Krippenspiele, die dann aber in Vergessenheit gerieten. Franz von Assisi war es, der am 24. 12. 1223 in der Nähe von Rom eine Weihnachtsmesse las, bei der er als Symbol für die Geburt Christi wohl erstmals wieder ein Stall mit Holzfiguren aufbaute. Krippenspiele sind sowohl Krippen mit mechanisch beweglichen Figuren wie auch einfache, auf die Anbetung der Hirten beschränkte Weihnachtsspiele, die häufig auch von Kindern durchgeführt werden. Die Darstellung der Krippenszene und die Verwendung der Krippe in Weihnachtsspielen geht vermutlich auf Franz von Assisi zurück. 1223 wurde er mit lebenden Ochsen und Eseln in einer szenischem Bild dargestellt. Die Tradition des Aufführens von Krippenspielen entstammen höchstwahrscheinlich dem Brauch, in Europa zu Weihnachten Theater- und Schaustücke aufzuführen.


 

Krippenbilder

Im 4. Jht. bereits finden wir in Katakomben (San Sebastiano, Priscilla) Malereien bezüglich Christi Geburt. Darauf abgebildet ist das liegende Kindlein zwischen Ochs und Esel, sowie evt. Hirten. Erst später kamen Bilder, wo auch Maria und die Weisen zu sehen waren. Auch Josef, Verkündigungsengel (der den Hirten die Botschaft überbrachte), Hebammen (die damals zur Geburtsstätte gerufen wurden), Badefrauen (die für das Kind Wasser zubereiteten), Weidetiere (Böcke, Schafe) wurden bald auf Bildern hinzu gefügt.