Vor 40 Jahren wurde der KRIPPENVEREIN GÖTZIS gegründet, zu dieser Feier haben wir zu einem Frühschoppen geladen. Unser Gründungsmitglied Emil Bell stellte mit seinem Festplatz den perfekten Rahmen für die Jubiläumsfeier zur Verfügung.
Allerdings spielte das Wetter vorerst nicht mit, es regnete bis zum Beginn der Feier, pünktlich um 11 Uhr hatte der Wettergott aber ein Einsehen und es blieb weitgehend trocken, allerdings bei gedämpften Temperaturen. Das Wirtschaftsteam um Mathias Marte hatte ganze Arbeit geleistet und das Areal wasserdicht aufgebaut. So war es erfreulich, dass doch an die 50 Besucher den Weg auf den Götzner Berg fanden.
Das Trio ‚Die Rheintaler‘ umrahmte die Geburtstagsfeier musikalisch und sorgte rasch für beste Stimmung. Obmann Willi Pröll begrüßte die Festgäste und gab einen Einblick in die Anfänge des Vereins im Kolpinghaus und den Ausbau des Vereinslokals. Dazu nahm er die Vereinschronik von Franz Luger zu Hilfe, die viel Wissenswertes enthielt und auch manchen Anlass zum Schmunzeln gab.
1979 startete der spätere Vereinsgründer Emanuel Seewald mit den ersten Krippenbaukursen im Keller des Kolpinghauses. Das Echo war dermaßen riesig, dass schon bald die Gründung eines Krippenbauvereins ins Auge gefasst wurde und am 8. Dezember 1984 fand die offizielle Gründungsversammlung statt. Im April 1985 hat die Gemeinde Götzis im Vereinshaus, dem ehemaligen Kino, einen Kellerraum zum Ausbau eines Vereinslokals zur Verfügung gestellt. Die damaligen Mitglieder haben ein wahres Wunder vollbracht, in 2700 Arbeitsstunden und mit ca. 200.000,- Schilling Materialaufwand wurde in der Rekordzeit von nur vier Monaten die Krippenwerkstatt bezugsfertig gemacht. Die Eröffnung des neuen Vereinslokals erfolgte am 12. September 1985, und im selben Jahr konnten dort bereits die ersten Krippenbaukurse abgehalten werden. Gleichzeitig wurde auf Initiative von Arnold Willi der erste Kurs für Blinde und stark sehbehinderte Personen gestartet, eine in Österreich einmalige Aktion. Diese Kooperation mit dem Vorarlberger Blindenbund dauerte danach über mehrere Jahrzehnte. 1986 wurde das Vereinslokal dann fertig ausgebaut, weitere 300 Arbeitsstunden und 40.000,- Schilling waren dafür notwendig. Neben den Krippenbaukursen wurden immer wieder Krippen für besondere Standorte gebaut, so etwa für die Österr. UNO-Soldaten auf den Golanhöhen, für sämtliche Götzner Kapellen, für das Haus der Generationen und das Vorarlberger Landesmuseum. Wie groß damals die Begeisterung war, geht aus einem Bericht hervor, wo im Dezember 1988 von einem Kursabschlussabend mit 90 Besuchern berichtet wird. Allerdings geht aus der Chronik auch hervor, dass bereits im Jahr 1992 der Obmann „das nachlassende Interesse vieler Vereinsmitglieder am aktiven Vereinsgeschehen“.
Nach diesen Ausführungen ging der Frühschoppen stimmungsvoll weiter. Erich Kirner überbrachte die Glückwünsche des Landesverbandes und stellte sich mit einem Präsent ein. Karl Jehle, unser Mitglied aus Liechtenstein, überreichte dem Verein ein großzügiges Geschenk, der ‚Gute Hirte‘ wird in unserem Vereinslokal ein würdiges Plätzchen finden. Den beiden ein herzliches ‚Vergelts Gott‘.
Emil Bell führte zwischendurch die interessierten Besucher durch sein Reich und gab dazu nicht ganz ohne Stolz fachkundige Erläuterungen, auch seine zahlreichen Krippen gab es zu bestaunen. Jene Gäste, die zum ersten Mal durch Emils Refugium geleitet wurden, kamen aus dem Staunen natürlich nicht heraus. Daneben wurde bis in den späten Nachmittag gesungen und gefeiert.
Herzlichen Dank an das Organisationsteam, das perfekte Rahmenbedingungen für das Fest schuf, und an alle Besucher, die mit ihrem Kommen ihr Interesse am Verein bewiesen und zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen.